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Montag, 18. Juni 2012

Ukraine - 9.6 Deutschland - Portugal

Am Freitag Morgen ging es dann endlich Richtung Ukraine. Nach kurzweiliger Zugfahrt mit Umstieg in Linz wurde Budapest am späten Nachmittag erreicht. Mit uns im Zug waren schon gut 50 Deutsche, die das gleiche Ziel wie wir hatten. In Lemberg sollte morgen Abend das erste Spiel der Deutschen stattfinden.

Budapest-Keleti
In Budapest wurden die 2 h bis zum Abfahrt des Nachtzuges,mit dem man übrigens bis nach Moskau fahren kann, in einer kleinen Eckpinte in Bahnhofsnähe verbracht. In der auch 2-3 unseriöse Gestalten,  mit eindeutigen Tätowierungen, rumhingen.

Mittlerweile war unsere Reisegruppe auf 4 Leute angewachsen, wovon aber nur 3 Leute ein gültiges Ticket für den Nachtzug hatten. Was in unseren Gefilden zu Problemen geführt hätte, wurde in Osteuropa mit einer kleinen Summe an den kooperativen Kontrolleur umgangen.




Karpaten
So wurden dann die 19 h Zugfahrt bis Lviv mit 4 Personen in dem schon ohnehin kleinen und bestimmt 45 Grad heißen 3er Abteil verbracht. Als man endlich irgendwie Schlaf gefunden hatte, wurde man schon von den unwirschen Grenzpolizisten geweckt und die Reisepässe wurden eingesammelt. Bei dem Vorgang wurde auch der ganze Zug an die breiteren Schienen in der Ukraine angepasst. Dieser ganze Vorgang dauerte 3 Stunden.

Bahnhof in Lviv
Endlich in Lviv am Samstagmorgen angekommen wurde Geld getauscht,Gepäck abgegeben und die restlichen Zugtickets abgeholt. Nachdem man erfolgreich die Taximafia abgewimmelt hatte, ging es rein in den Bus und ab in die Innenstadt.

Lemberg ist mit 734.000 Einwohner die siebtgrößte Stadt der Ukraine.Lemberg liegt am Fluss Poltwa, etwa 80 km von der Grenze zu Polen entfernt. Es ist die wichtigste Stadt der Westukraine. Manche Westukrainer, die sich gegenüber der weitgehend russischsprachigen Bevölkerung in der Ostukraine als die eigentlichen Ukrainer sehen, bezeichnen sie sogar als die „heimliche Hauptstadt der Ukraine“.




In der Innenstadt wimmelte es schon von Deutschen, Faschingsverwirrten, geführten Vip-Touren und sonstigen Gestalten.

Man ließ sich in einem kleinen Bistro nieder, was von der ganzen Familie geführt wurde. Für zwei Bier und ein Schnitzel mit Pommes zahlte man hier 4,20 €. Spätestens da war mir bewusst ich bin in Osteuropa. Praktisch war auch das die Toilette direkt über die Küche erreichbar war, in Deutschland unvorstellbar.

Im Laufe des Tages fanden wir uns in einer Pinte mit zwei ziemlich lattenvollen Ukrainern wieder, wovon der eine einen blutverkrusteten Zeigefinger hatte, was ihn aber überhaupt nicht juckte. Nachdem man ein paar Runden zusammen genommen hatte, merkte Holger beim Aufbrechen das seine Jacke weg war.

Die Zivis




Auf einmal sprachen uns 5-6 junge Ukrainer an, die auch in dem Laden waren. Sie wollten uns umbedingt die Jacke wieder besorgen, obwohl es Holger nicht so wichtig war und wir die Jacke eh schon abgeschrieben hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Stadtkern.

Nach 10 Minuten stand einer von den Typen urplötzlich mit der Jacke vor mir und gab sie mir.

Wir waren so baff, dass wir darauf bestanden alle auf ein Bier einzuladen.Es stellte sich dann heraus das es "Zivilpolizisten" waren, die extra zur Euro 2012 eingestellt wurden.

Arena Lviv


Bald danach machten wir uns auch auf den Weg zur 12 km entfernten Arena Lviv, die 34.915 Plätze fasst und am 29.10.2011 eröffnet wurde. Um das Stadion herrschte Brachland und der Parkplatz war erst halbfertig gestellt. Im Stadion funktionierten dazu auch noch die Drehkreuze nicht, so mussten alle durch die Nebeneingänge geleitet werden und jede Karte einzeln abgeharkt werden.


Aus Deutschland waren ca. 8.000 Leute angereist, viele auch extra nur für dieses Spiel. Das Spiel begann mit einer guten Druckphase von den Deutschen, aber danach kam nicht mehr viel. Das Spiel lief die meiste Zeit im Mittelfeld ab und es gab wenige Torchancen. Zum Glück erlöste Mario Gomez den Pöbel mit dem Siegtreffer zum 1:0.


Die Stimmung war die gesamte Spielzeit eher mäßig bis schlecht. Ich war eh eher auf die Spiele der Engländer gespannt. 


Wir mussten schon 10 Minuten früher los, um ein Taxi zum Bahnhof zu kriegen und den Zug nach Kiew zu kriegen, der schon um 0.26 losfahren würde.


Insgesamt war es ein erster super Tag. Geiles Wetter gehabt,günstig gegessen und die ein oder andere nette Bekanntschaft gemacht, aber das war ja erst der erste Tag in der Ukraine...




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